der Innenstadt besucht. Es ist in den dreissiger Jahren als Fabriksgebaude errichtet. Das Gebaude ist aber niemals fertig gestellt. In den fünfziger Jahren ist es letztendlich verstaatlicht und zu Archivzwecken umgebaut. EDV Das Stadtarchiv ist im Bereich der edv gut ausgestattet. Ein Novell-Netz steht zur Verfügung, tnit dem eigene Applikationen programmiert wur- den mit Hilfe von Clipper, das unter Windows dreht. Eigene Sachverstandige haben ein Archiv- verwaltungssystem gebaut, das intensiv benutzt wird. Archivare haben die Spezifikationen angege- ben. Ein beim Archiv angestellter Clipper-Pro- grammierer hat den Bau tatsachlich durchgeführt. Magazinraume Die Magazinraume der In- nenstadt sind sauber und die Archivalien sind grös- stenteils in saurefreien Kartons verpacht. Tempera- tur und Luftfeuchtigkeit werden registriert und es gibt ein Luftbehandlungssystem. Diese Archivan- stallt verfügt über fünf Gebaude in der Stadt. Das zweite Gebaude, in dem die Restaurierungs- und Mikroverfilmungsabteilung untergebracht ist, ist ein ehemaliges Kirchengebaude. Die damalige kirchliche Gemeinschaft hat einen Antrag auf Rückerstattung des Gebaudes gestellt. Die Rtick- gabe wird unvermeidlich sein. In diesen Maga zinraumen, in denen hauptsachlich die Gerichtsar- chive aufbewahrt werden, sind schon Mafinahmen für den Umzug ergriffen. Man hat die Archivalien teilweise in saurefreien Kartons verpackt und teil- weise zu Paketen verschnürt. Es ist aber noch nicht klar, wohin diese Archive gebracht werden sollen, da es in den anderen Gebauden auch schon Raum- mangel gibt. Eigentlich soil ein neues Archiv- gebaude gebaut werden. Kassation Kassation hat wohl statt gefunden. Sie wurde von der Registratur durchgeführt, übri- gens nicht immer konsekwent. Die politischen Veranderungen haben den Sta tus bestimmter Archive geandert. Um feststellen zu können ob bestimmte verstaatlichte Güter zurückgegeben werden sollen, ist es oft notwendig um die Situation vor 1950 zu rekonstruieren. Die se Rekonstruktion wird mit Hilfe der archivali- schen Quellen zustande gebracht. Diese sind auch von Nutzen bei der Feststellung von Anspruch auf Pension, Rente oder Unterstützung. Diese Ande- rungen haben deshalb viel Arbeit für die Archivare erzeugt, weil man erwartet dal? diese die Daten liefern. ErschlieBung Ein Problem, das dieses Stadt archiv besonders momentan beschaftigt, ist die Weise woraul die Archive des 19. Jahrhunderts er- schlossen werden sollen. Aktenplan Die ungarischen Archive benut- zen tiberall denselben Ordnungsplan oder Akten- plan. Dieser Plan umfafit auch Anweisungen für die Ordnung von allen noch nicht übernommenen Ar- chiven, sowohl von denen der Behörde als auch von Betriebe. Zugleich ist eine Liste aufgenommen mit für jede Aktegruppe' Kassationstermine, und An weisungen für Kategorien Schriftstücke die aufbe wahrt werden sollen. Die Termine und Ausnahmen sind für jede Verwaltungsschicht aufgenommen Gesprochen mit. Breinich Gabor; Molnar Péter; Vigh Éva Szabó Erzsébet Szabó Mónika Begleitet von\ 3.3 Mittwoch den 11. Oktober Kommitatsarchiv Pécs Pécs ist ein Kom mitat mit etwa 180.000 Einwonern. Es liegt im Sü- den Ungarns gerade an der Grenze mit dem ehe- maligen Youga-SIavien. In der Stadt Pécs befindet sich das Kommitatsarchiv, wo die Archive von die ser Stadt aufbewahrt werden, wie auch von den Dörfern des Kommitats, von den Betrieben, von den privaten Organisationen und von Familien. Das Archiv ist mit grofêen Magazinraumen ausge stattet, die optimal benutzt werden und eingerich- tet sind mit eisernen Konstruktionen, die öfters in Ungarn verwendet werden. Diese Gerenüste wer den bis zu drei Etagen hoch gebaut. Die Mauer der Magazinraume dieses Archivs sind sehr dick, wo- [148] durch die Temperaturwechslungen einigermafêen beschrankt bleiben, denn eine Klimaanlage ist nicht vorhanden. Es gibt aber wohl ein Luftbe handlungssystem. Registratur Auch wurde das Rathaus von Pécs besucht. Dort machte die Delegation Be- kanntschaft mit der verantwortlichen Person für unter anderem die Registratur. Auch in Pécs arbei- tet die Registratur mit dem nationalen Aktenplan. Diese Registraturmethode ist gut vergleichbar mit den Methoden, die in den Niederlanden angewen- det wurden bevor die Sachordnung eingeführt wurde. Die Schriftstücke werden chronologisch in einem Indikator eingetragen, wobei der Fundort im Archiv angegeben wird. Dieser Indikator wird durch einen Index auf Familien- oder Verwal- tungsnamen (Absender oder Adressierte) erschlos- sen. Jedes Jahr werden ein neuer Indikator und In dex angelegt. Sobald sich der administrative Zweck verringert, wird das Schriftgut in einen Archi- vraum im Keiler abgelegt. Spater wird es dann von dort aus zur Verwahrung im Kommitatsarchiv übertragen. RegelmaBig beratschlagt durch das Ar chiv mit der Registratur über die Kassation und die Übernahme des Schriftguts. Landesarchiv, Restanrierungsabteihmg. Foto: C. C. van der Woude EDV edv ist jedenfalls bei der Registratur noch nicht eingeführt. Der ungarische Aquivalent des Melderegisters wird zwar mit einem Komputer eingetragen, aber nur als Sicherheitskopie aufbe wahrt. Faktisch wird das Melderegister auf Papier angelegt. Universitat Pécs ist eine Universitatsstadt. Dadurch gibt es jahrlich ziemlich viele wissen- schaftliche Forscher, die das Archiv besuchen. Gesprochen mit. MarfiAttila. Begleitet von. DrRessImre. Kommitatsarchiv Szekszard In dieser Kommitat wohnen etwa 100.000 Menschen. Das Archiv ist in Familienarchiven spezialisiert. So wird hier zum Beispiel ein Teil des Archivs der Fa milie 'van Limburg-Stirum' aufbewahrt. In den Magazinraumen werden die hölzernen Re gale durch eiserne ersezt. Es gibt keine Klimaanlage.

Periodiekviewer Koninklijke Vereniging van Archivarissen

Nederlandsch Archievenblad | 1996 | | pagina 18