Radyné
EDV Anschliegend hat man der hollandischen
Delegation eine selbstentwickelte Methode fur die
Erschliegung der Urkunden mit Hilfe der edv ge-
zeigt. Alle Urkunden die in irgendeiner Weise
Informationen über die Geschichte Ungarns ver-
mitteln und als Original oder Kopie im Archiv auf-
bewahrt werden, werden für dieses Projekt bear-
beitet. Diese Dokumente sind chronologisch ge-
ordnet und können mittels einem Inventar befragt
werden in dem die formellen Kennzeichen aufge-
zeichnet sind. Auch wurden für alle Dokumente
Regeste konzipiert1. Diese beiden archivistischen
Hilfsmittel werden also jetzt in einem automati-
sierten System kombiniert. Wahrend der Einfüh-
rung findet eine Kwalitatskontrolle der Daten
statt.
Thesaurus Gleichzeitig wird ein Thesaurus
für juristische Fachausdrücke vorbereitet, sodass
der Forscher ebenfalls auf diese Ausdrticke suchen
kann.
Das Landesarchiv verfügt nicht über ausrei-
chende Apparatur und Programmatur für diese
Aktivitaten. Das Archiv darf aber für dieses Pro
jekt die Apparatur des Rechenzentrums der Aka-
demie für Wissenschaften in Anspruch nehmen.
Dort steht eine UNix-Maschine zur Verfügung.
Gesprocben mit
Dr Müller Veronika
Begleitet von:
Dr Racz Katalin
Dr Ress Imre
Restauration Am Nachmittag wurde erst
ein Besuch gemacht an die Restaurierungsab-
teilung im Gebaude des Landesarchives auf dem
Becsikapu Platz. Diese Abteilung zeigte im Atelier
einige Beispielen ihrer Restaurierungsaktivitaten.
Am nachsten Morgen war für den hollandischen
Restaurierungs und Konservierungsexperten Zeit
einge raumt um sich weiter nach mehr spezifische
fachtechnischen Aspekten zu informieren und
nach dem festgelegten Kurs für die Konservierung
im ungarischen Landesarchiv und in Ungarn mehr
im Allgemeinen.
Gesprocben mit:
Dr Albrechtné
Dr Kunszeri Gabriella.
Begleitet vom
Radyné;
Dr Racz Katalin;
Dr Ress Imre.
Parlament Die zweite Fdalfte des Mittags
wurde im Parlamentsgebaude verbracht. Dort ist
namlich auch die Archiwerwaltung unterge-
bracht.
Das grögte Problem fiir eine gute Archivpflege
in diesem Archiv ist, dag die Daten an drei ver-
schiedenen Stellen erzeugt und gesammelt wer
den. Namlich erstens dadurch, dag die Parlamen-
tarier keine Arbeitsraume im Hauptgebaude ha-
ben, sondern in dem so genannten 'weigen Haus',
finden viele (in-)formelle Kontakte in diesem
zweiten Gebaude statt. Die Daten welche infolge
dieser Kontakte entstehen werden also oft in die
sem Gebaude gesammelt und aufbewahrt. Zwei-
tens gibt es eine Abteilung Bibliothek und Do-
kumentation, wo auger einer gut ausgebauten Bi
bliothek auch gedruckte Berichte und Gutachten
aufbewahrt werden.
EDV Diese Abteilung beschaftigt sich auch mit
dem Bau eines Informationsaustauschsystems für
die Parlementariër. Auch andere Mitarbeiter der
Organisation können dieses System bei ihrer
Arbeit verwenden. Drittens gibt es die Archivab-
teilung. Das Archiv enthalt hauptsachlich Berichte
und Gutachten, die öfters offiziell unterzeichnet
sind.
Gesprocben mit
Dr Palmany Béla.
Begleitet von\
Radyné;
Dr Racz Katalin;
Dr Ress Imre.
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3.2 Dienstag den 10 Oktober
Landesarchiv
Thesaurus Im ersten Teil des Morgenpro-
gramms waren drei Gesprache für die Delegation
vorgesehen, ausgenommen dem Restaurierungs-
spezialisten. Er besuchte, wie vorher schon
erwahnt wurde, nochmahls die Restaurierungsab-
teilung. An diesem Morgen enthielt das Programm
erst eine Einführung in einen interessanten neuen
Aspekt im Prozess der Bearbeitung von Familien-
archiven. Um diese Arbeit zu erleichtern und
augerdem die Suchstrategie zu vereinfachen hat
man ein Datensystem für die Verwahrung der Fa-
milienarchive entwicklen lassen. Zentral steht da
bei ein Thesaurus auf Familienamen. Dieses Sys
tem (Arctis von Arcanum Databases) ist von einer
ungarischen Firma eingerichtet worden.
Gesprocben mit
Trostovsky Gabriella
Begleitet von\
Den zweiten Teil des Morgens fing mit einer Füh-
rung durch die Magazinraume des Archivs an.
Auch die Lagerung der Urkundensammlungen
wurde gezeigt. Die Urkunden werden in Papier-
umschlagen aufbewahrt, die senkrecht in eisernen
Schrankchen stehen. Es gibt zwei Serien Urkun
den. Die erste Serie enthalt, die Orginal Urkunden
welche zu den dort verwalteten Archiven gehören.
Die zweite Serie umfafit Kopien von Urkunden,
die anderswo aufbewahrt werden, jedoch über die
Geschichte Ungarns handeln. Dass diese zweite
Serie umfangreich ist, wird teilweise durch die
Tatsache erklart, dass viele Quellen für die ungari-
sche Geschichte seit dem Vertrag von Trianon
(1920) augerhalb Ungarns aufbewahrt werden.
Gesprocben mit
Sölch Miklos.
Begleitet von\
Auf Wunsch der Delegation wurde auch das De
pot, in dem Karten und Zeichnungen aufbewahrt
werden, besucht. Es gibt verschiedene Schranken
wo das Material flach aufbewahrt werden kann.
Die Kollektion ist aber so umfangreich, dag noch
viele dieser Schriftstücke aufgerollt aufbewahrt
werden müssen. Es ist momentan unsicher ob das
kartographische Material, das noch in Ministerien
aufbewahrt wird, in Zukunft tatsachlich in diesem
Nationalarchiv untergebracht wird. Unter ande-
rem die Bibliotheken und technische Ausbildungs-
anstalten sind auch sehr interessiert an einer Uber-
nahme.
Gesprocben mit
Begleitet vom
Sölch Miklos.
Am Ende des Morgenprogramms hat die Dele
gation Aktivitaten in bezug auf Mikroverfilmung
kennen gelernt. Seit 1935 ist man beschaftigt
Schriftstücke zu verfilmen, sowohl zwecks Schutz
der Originale als auch zur Erganzung der Samm-
lung historisches Archivgut in bezug auf die Ge
schichte Ungarns, das augerhalb Ungarn aufbe
wahrt wird. Obwohl 1944 und 1956 viele
Schriftstücke abhanden gekommen sind, ist der
Sachschaden dank dieser frühzeitigen Verfilmung
von einem Grogteil dieser Archive begrenzt ge-
blieben. Das heigt, dag es die historischen Daten
dann noch gibt. Für die Aufbewahrung und die
Erschliegung dieser Mikrofilmbestande ist ein
Komputerdatensystem entwickelt worden. Dieses
System bietet unter anderem die Möglichkeit die
hierarchischen Niveaus zwischen den unterschied-
lichen Archivbildnern festzulegen.
Gesprocben mit
Dr Körmendy Lajos.
Begleitet vom
Stadtarchiv Budapest Am Nachmittag
wurde das Stadtarchiv besucht. Zwei Teilnehmer
der Delegation haben die Restaurierungsabteilung
dieser Archivanstalt in einem zweiten ehemaligen
kirchlichen Gebaude in einem anderen Teil der
Stadt besucht. Der Vorsitzende und der hollandi-
sche EDV-Sachverstandige haben das Gebaude in
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