Verslag van het bezoek aan de 50ste Duitse Archief dag te Mainz Van 15 tot 19 september vond in Mainz de 50ste 'Deutscher Archivtag' plaats gevolgd door de 'Tag der Landesgeschichte'. Een 50ste bijeenkomst noodt tot feestelijkheden. En zo werden de studiedagen meer dan een zakelijk treffen tussen Duitse vakgenoten alléén. Vrijwel alle West- Europese landen en nog enkele gebieden buiten deze kring hadden ver tegenwoordigers gezonden dan wel waren present door particuliere deelnemers, die door het thema van de studiedagen, waarover straks meer, aangetrokken waren. In totaal bezochten elf Nederlanders deze studiedagen, waaronder de alge mene rijksarchivaris en een tweekoppige delegatie van de V.A.N. Mainz bleek als trefpunt een uiterst gastvrije stad te zijn met een respectabele culturele erfenis op waardige wijze merkbaar in het stadsbeeld, culminerend in de duizendjarige Dom, waarvan het eeuwfeest merkbaar werd in de lezing van prof. dr. W. Heinemeyer over bouwheer aartsbisschop Willigis van Mainz. De openingsrede van de studiedagen werd gehouden door dr. Helmut Dahm de voorzitter van de Duitse vereniging van archivarissen. In een doorwrocht betoog schetste hij de ontwikkeling van het treffen der Duitse archivarissen sedert 1898/ 99 en ging daarbij eigenlijk dieper dan zijn onderwerp aangaf op de historie in, om met zijn karakteristiek over de generaties archivarissen die men in Duitsland gekend heeft nl. de archiefregistratoren van het ancien régime, de archief historio grafen van de 19e eeuw en de archief organisatoren c.q. conservatoren van de huidige eeuw een snelle vlucht te maken over de ontwikkeling van het Duitse archiefwezen. In de rede van Dahm ontbraken de verwijzingen naar Nederland niet vereniging, handleiding en mede op grond van deze bevruchting vanuit het kleine buurland sprak dr. L. P. L. Pirenne als voorzitter van de oudste zustervereniging op de ont vangst voor de buitenlandse deelnemers een gelukwens en een dankwoord uit. Sehr geehrter Herr Kollege und Vorsitzender des Vereins Deutscher Archivare, meine Damen und Herren, Es ist mir eine Ehre als Representant des Vereins Niederlandischer Archivare in der Lage zu sein, das Wort zu nehmen an die Adresse des Vorstandes des Deutschen Bruder- vereins gelegentlich des 50en Deutschen Archivtages. Es scheint anmaszend, dasz ein Vertreter aus den Niederlanden diese Chance erhalt in einer Gesellschaft von so vielen [424] und so hochgestellten und verehrten auslandischen Gasten. Aber in einem Milieu, wo Archivgut so hoch geschatzt wird wegen seines Alters, wird einigermaszen Verstandnis vorhanden sein fur den Standpunkt, dasz an dem festlichen zehnten Lustrum der Deutschen Archivtage der Vorsitzender der altesten Archivarvereins der Welt diesem Jus primae confoederationis den Titel entlehnt, einen Gliickwunsch aus zu sprechen an die Adresse der Deutschen Kollegen irn Namen Ihrer auslandischen Gaste im allgemei- nen und wenn Sie gestatten im Namen der niederlandischen Delegation im besonderen. Im Vergleich mit der am 17 Juni 1891 gegründeten Vereinigung von Archivaren in den Niederlanden ist der im Zeitraum 1946-1948 aufgewachsene und gegründete Verein Deutscher Archivare ein junger Bruder im schonen Lebensalter von noch nicht dreiszig Jahren. Aber die Wurzeln des Deutschen Archivwesens liegen viel tiefer. Immer noch sind die Handbücher, geschrieben von manchem Deutschen Archivar, ein unentbehr- liches Studienmaterial für die niederlandischen und andere auslandischen Kollegen, und das Taschenbuch des Geheimrats Grotefend aus Schwerin ist uns allen ebenso vertraut wie unser Taschentuch. In unseren zahlreichen Gesprachen, sehr geehrter Herr Dahm, haben Sie mir erzahlt. wie das Beispiel der niederlandischen Archivare aus den Jahren 1891-1918, als das erste Archivgesetz vorbereitet und erlassen wurde, die damaligen Deutschen Kollegen be- geistert hat. Sie waren zo freundlich, darauf gestern in Ihrer einddrucksvollen Eröff- nungsrede hinzuweisen. Unserseits war von andern Landern aus das Zustandekommen des Instituts des Deutschen Archivtags mit groszem Interesse verfolgt worden. Der allgegenwartige und allwissende zweite Vorsitzender unseres niederlandischen Vereins, Samuel Muller Sie wissen, sehr geehrte Damen und Herren, dasz den zahllosen Deutschen Müllern gegenüber wir niederlandische Archivare den einzigen echten unver- falschten Herrn Müller stellen können las mit groszer Neugier die Berichterstattung der Versammlung deutscher Historiker, wie in München (1893) und in Innsbrück (1896). Am dritten Deutschen Archivtag, der 1903 in Ihrem Standort Düsseldorf statt fand, was er anwesend zusammen mit Feith, Schoengen und Hoefer. Sie sehen, sehr geehrter Herr Vorsitzender. wie die starke niederlandische Beteiligung an den Deutschen Archivtagen schon eine alte Tradition ist. In Düsseldorf damals betonte Dr. Muller die Notwendig- keit des Zusammenschluszes der Deutschen Archivare, wollten Sie im Reich und in den Gliedstaaten zu einer befriedigenden Archivgesetzgebung kommen. Wie modern waren schon damals 1903 die behandelten Gegenstande, wie das Provenienzprinzip, durch Bailleu aus Berlin gefordert und gestern noch durch prof. Dr. Eckhart Franz aus Darmstadt im gewissen Masze zur Diskussion gestellt im Rahmen der Entwicklung unserer Archive zu Dokumentationstellen, die Widerherstellung beschadigter Archivalien durch Sello aus Oldenburg und die niemals entgültig geloste und zu lösende Kassations- frage durch Grotefend. Auf dem fünften Deutschen Archivtag, der 1905 in Bamberg statt fand entfaltete sicb eine auch heute wiederum in vielen Landern höchst aktuelle Beratung über die Frage ob der Archivar nur allein die wissenschaftliche Forschung zu betreuen hatte, eine Stellung des Dr. Overmann aus Erfurt, dann ob er auch in Bezug auf den Amatör- genealogen eine Aufgabe hatte, ein Standpunkt, verteidigt durch Grotefend und durch Dr. Hagedorn aus Hamburg wegen der sozialen Bedeutung und des guten Ansehens die das Archivwesen sich damit erobern könnte. Es ist ohne Zweifel die aktuelle und eindringend behandelte Thematik, sehr geehrtei Herr Vorsitzender die Ihre Archivtage só beliebt macht, dasz es im Europa keinem anderen Archivverband gelingt ein solches internationales Publikum anzuziehen. In einem Vortrag, am 21 mai 1969 durch Sie, geehrter Kollege Dahm, im Graz gehal ten gelegentlich eines Studientages des Vereins Oestereichischer Archivare haben Sie die Geschlossenheit der niederlandischen Archivare als Mittel aufgezeigt durch das sie einen ungewöhnlich starken Einflusz auf den niederlandischen Staat und seine Archiv gesetzgebung gewonnen haben. [425]

Periodiekviewer Koninklijke Vereniging van Archivarissen

Nederlandsch Archievenblad | 1975 | | pagina 9