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haben, den Bediirfnissen dureh einheitlich angelegte Archive zu MünchenStutt
gart und Dresden zu entsprechen. Wer sie gesehen hat und sie benutzen
konnte, denkt nur mit Grauen an die schier uniiberwindlichen Schwierigkeiten
zuriick, die sich bei ahnlichen Absichten dem Forscher in Preussen entgegen-
stellen. Um dies zu erkennen, sei nur in allgemeinen Strichen der Besitzstand
unserer sogenannten Archive angeführt.
Das Geheime Staatsarchiv zu Berlin hat fast samtliche Acten militarischen
Charakters bis zum Jahre 1797. Das Kriegsarehiv des Grossen Generalstabes,
von dessen Umfang, Bedeutung und Organisation sich Fernerstehende fast immer
eine falsche Vorstellung machen, besitzt nur die Acten der neuen Kriegsge-
schiehte, untermischt mit Bruchstiicken alterer Perioden, die dem Grafen Wal-
dersee gelungen ist heranzuziehen. Ein grosser Theil der kriegsgeschichtlichen
Acten ruht wieder im Geheimen Archiv des Kriegsministeriums; und da die
Personalacten sich in der Geheimen Kriegskanzlei, im Hausministerium der
Generalordenscommission dem Generalauditoriat befindenso kann es vorkommen,
dass der Forscher in Berlin, um einer einzigen Thatsache nachzugehen, acht
bis neun an verschiedenen Puncten gelegene Archive aufsuchen muss, die
samtlich wieder nach verschiedenen Grundsiitzen verwaltet werden, mehr oder
weniger ungeordnet sind. Das sind doch himmelschreiende Zustande!
In Betracht kommen ausserdem noch die Archive von Yerwaltungs- und Gerichts-
behörden u. s. w. In dem Geheimen Archiv des Kriegsministeriums sind iiber-
dies samtliche Acten, welche auf die Heeres- und Truppengeschichte, die
Organisation und Yerwaltung Bezug haben.
Alle die genannten Archive kiimpfen ausser den berixhrten Uebelstanden mehr
oder weniger mit Eaummangel, zum Teil mit Lichtmangel. Dass diese Zustande
weitern Kreisen völlig unbekannt bleiben konnten, lasst sich nur durch die
Scheu erkliiren, die unsere militarischen Behörden vor der Oeffentlichkeit hegen.
Aber die bisherigen Bestrebungen, einen Wandel herbeizuführen, lehren, dass
es Zeit ist, aus dieser Scheu hervorzutreten. Denn dass der bureaukratische
Gang der Dinge nicht zum Ziele fiihren kann, beweisen die gescheiterten
Bemiihungen Heinrich v. Sybels. Es wiirde sich natiirlich zuniichst darum
handeln, einen ausreichenden Neubau fiir die samtlichen genannten Archive auf-
zuriehten und sie unter einheitlicher Leitung zu stellen. Alsdann ware das
Archiv einzuteilen nur nach ICriegsacten (Generalstab), Organisations- und Yer-
waltungsacten, Heeres- und Truppengeschichte (Kriegsministerium), Personalacten
(Geheime Kriegskanzlei).
Eine sachgemiiss angelegte Veriistung dieser drei Grundstamme wiirde gestatten,
alle iibrigen Zweige zweckmassig unterzubringen und dadurch zur Klarheit und
Uebersichtlichkeit fiihren; und es hiitte alsdann auch keine Schwierigkeiten ein
hinreichend geschultes Personal heranzubilden. Erst ein Einheitsarchiv ermög-
litzt die Ausstellung einheitlicher Grundsiitze fiir Verwaltung, Katalogisirung
und Benutzung, und es ist gewiss, dass, wenn erst das Einheitsarchiv angelegt ist,
die Kosten für die Verwaltung und das Personal sich niedriger stellen würden,
als es bisheran der Fall ist. Freilich wiirde die Ordnung des Stoffes nach den
vorgegebenen Gesichtspuncten in den ersten Jahren aussergewöhnliche Anstren-
gungen und auch Ausgaben verursachen, doch würden sich die letztern immer ïn
bescheidenen Grenzen halten.
Der bisherige Zustand ist jedenfalls unhaltbar und unwürdig. Yielleicht wird
thm am sehnellsten abgeholfen, wenn sich die öffentliche Meinung im Interesse
der Wissenschaft und des Ansehens des Staates der Sache annimmt. Dies
anzuregen war die Absicht dieser Zeilen, und wir glauben, damit den Wünschen
eines jeden Forschers Ausdruck verliehen zu haben, der sich auf die Bcnutzung
der preussischen Archive angewiesen gesehen hat. Zu Aufang dieses Jahres
erschien bekanntlich eine kaiserliche Yerfiigung, deren Absicht offenbar war, zu
grössern Benutzung der Archive durch Officiere, vielleicht auch durch Gelehrte,
zu ermuntern. Die verschiedenen Verwaltungen sollen danach Auskünfte erteilen,
Archivstiicke zuganglich machen u. s. w. Nun denke man sich aber, welche
riesige Schreiberei nur in einem einzigen Falie unter den acht bis neun Yer-
waltungen entstehen kann; wie haüfig es wegen des ungeordneten Stoffes, dei-
mangelhaften Katalogisirung, des unzureichend geschulten Personals und der
ungleichen Verwaltungsgrundsatze vorkommen wird, dass schliesslich alle Schrei-
bereien ergebnislos verlaufen und der Forscher einfach von seinem Yorhaben
absteben muss.
Aber man kann und darf daraus niemand einen Yorwurf machen.
Allgemein wurde angenommen, die angeführte kaiserliche Yerfügung verhiesse
auch einen entsprechenden Posten im preussischen Staatshaushalt. Doch haben
sich für den grossen wissenschaftlichen Zweck, wie wir hören, auch diesmal
keine Gelder finden lassen. So lange aber unsere Archive in dem geschilderten
Zustande bleiben, ist nicht daran zu denken, dass obige Verfügung ihren Zweck
erfiillen kann.
VRAGENBUS.
In het vorige nummer van het „Archievenblad" wordt gewezen op „Sulphure
hydrogène d' ammoniac" als middel tot verheldering van oude verbleekte inkt.
Tevens vraagt de redacteur naar verdere bijzonderheden te dezer zake, en deel
ik dientengevolge mede hetgeen mij is voorgekomen.
Een twaalftal jaren (misschien langer) geleden, werd reeds gemeld „A valu
able discovery has been made, namely that the faded ink of old parchments may
be so restored as to render the writing perfectly legible, by passing a brush over
it, wet in a solution of sulphide of ammonia. Kecords which were so treated
in the Germanic museum in Nuremberg ten years ago, are still in the same
condition."
Chassant gebruikt„une dissolution hydro-aleoolique de noix de galle,
qu' on obtient en faisant macérer, pendant 3 ou 4 jours, dans 125 gram, d'esprit
de vin a 22 degrés, six noix-galles grossièrement pulverisées."
Eenige jaren geleden zag ik den heer archivaris B ij 1 e v e 1 d zich met groot
succes bedienen van twee fieschjes, het eene bevattende eene solut. Cyanet. Kalico-
Ferros, 1—10 (groen) en het andere Acid. Hydrochl. dilut, (lichtblauw); meteen
penseel werd uit elk fleschje iets genomen en over de oude inkt gestreken, die
geheel zwart werd.
Prof. Callewaert, Directeur van het groot Seminarie te Brugge, deed onlangs
het schrift op een geheel verbleekt perkament, dat voor mij gecopieerd zou
worden, herleven door eene solutie van 2 deelen Acide tannique op 98 deelen
aqua distillata.
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